In einem Meinungsbeitrag für das Fachblatt The New Humanitarian zeigen wir, dass Menschen mit Behinderung in Konflikt- und Krisengebieten mehr Aufmerksamkeit und Schutz verdienen.
Etwa 15% der Weltbevölkerung haben eine Form von Einschränkung; in Konfliktgebieten ist die Anzahl oft höher. Trotzdem bekommt diese Bevölkerungsgruppe kaum Aufmerksamkeit wenn eine Krise oder ein Konflikt ausbricht.
Gehörlose können zum Beispiel die Warnung durch eine Sirene nicht hören. Für Menschen im Rollstuhl ist der schnelle Zugang zu Schutzmöglichkeiten im Keller oft schwierig. Menschen mit psychischer Behinderung können unter Umständen nicht schnell genug auf Gefahrensituationen reagieren, um zu flüchten.
Obwohl das humanitäre Völkerrecht bestimmte Regeln vorgibt – zum Beispiel, dass die Zivilbevölkerung vor einem Angriff gewarnt werden muss – sind diese kaum auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung abgestimmt.
In dem Artikel, der durch meine Arbeit für das Zentrum für Humanitäres Völkerrecht mit der Juristin Alice Priddy entstand, argumentieren wir, dass Staaten, humanitäre Organisation und andere Akteure mehr tun müssen, um Menschen mit Behinderung in Krisen- und Kriegssituationen zu schützen.