Für das wissenschaftliche Fachblatt Global Policy Journal habe ich Kyle M. Lascurettes‘ Buch „Orders of Exclusion“ besprochen.
Internationale Systeme, darunter die heutige Weltordnung, werden häufig als Mittel für internationale Zusammenarbeit zwischen Staaten und als Weg zu einer friedlicheren Welt gesehen.
In seinem Buch „Orders of Exclusion: Great Powers and the Strategic Sources of Foundational Rules in International Relations“ setzt Kyle M. Lascurettes dieser Wahrnehmung ein anderes Bild gegenüber: Seiner Analyse zufolge haben Staaten Weltordnungen nicht für Zusammenarbeit geschaffen, sondern um bestimmte Akteure auszuschließen.
Lascurettes belegt diese Theorie anhand mehrerer Beispiele aus der Geschichte, darunter die Ordnungen nach 1648 und dem Spanischen Erbfolgekrieg, dem Wiener Kongress, dem Ersten Weltkrieg und dem heutigen Bretton Woods-System.
Er zeigt, dass einflussreiche Staaten, deren Zukunftsbeständigkeit oder Dominanz unter Druck geriet, Weltordnungen geschaffen haben, um ihre Feinde auszuschließen und zu schwächen.
Lascurettes bietet eine faszinierende, alternative Sichtweise auf die internationale Geschichte.
Vollständige Kritik von „Orders of Exclusion“ im Global Policy Journal.